Glaubst du deine Gedanken?

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Vielleicht kennst du das? Du stehst vor einem wichtigen Projekt oder einen wichtigen Termin und hörst eine Stimme, sie dir sagt: „das schaffe ich nicht“, oder „andere sind besser“.  Fast nie hören wir  „du schaffst das“ oder „du bist toll“.

Wenn diese Stimmen auftauchen, fühlen wir uns voller Angst, Zweifel und Unsicherheit und glauben, was wir da hören. Doch stimmt das überhaupt?  Viel zu selten fragen wir uns, ob es wahr ist, was die Stimme uns einreden will.

Ist es wahr, was deine Gedanken sagen?

Ich möchte dich heute einladen nicht mehr kritiklos zuzuhören. Wenn Andere uns etwas sagen, denken wir auch erst mal drüber nach, ob wir dem zustimmen wollen. Bei unserer eigenen Stimme sind wir dagegen viel zu nachsichtig. Du musst nicht immer glauben, was du hörst.

Wenn du dir bewusst zuhörst, werden dir wahrscheinlich viele negative Gedanken auffallen, die immer wieder auftauchen. Gedankenmuster, die dich schon ein halbes Leben begleiten und scheinbar ein Eigenleben führen. Diese so genannten Glaubenssätze erschweren in vielen Fällen dein Leben.

Es gibt viele Methoden, wie Glaubenssätze aufgelöst werden können und vielleicht hast du das eine oder andere auch schon versucht. Wenn es dir geht wie mir, dann lassen sich manche Glaubenssätze recht schnell verändern, bei anderen geht das leider nicht so einfach.

Warum manche Glaubenssätze so schwer zu ändern sind

Damit du verstehst, wieso Gedankenmuster so hartnäckig sein können, hier ein kurzer Ausflug in die Hirnforschung: Eine Grundregel der Neurowissenschaft  besagt, dass Nervenzellen, die gemeinsam feuern, sich auch zusammen schalten. Wenn du etwas einmal denkst, bildet sich als Reaktion darauf eine lose Ansammlung von Neuronen.

Wenn du diesen Gedanken nicht wiederholst, wird es im Gehirn auch keine Spuren hinterlassen. Wenn du allerdings den Wiederholungsknopf immer wieder drückst, wird dieser Gedanke im Gehirn zunehmend fest miteinander verschaltet und schwierig zu ändern. Das gilt übrigens nicht nur für Gedanken, sondern auch für Verhalten und Gewohnheiten.

Drei einfache Schritte zu mehr Gelassenheit

Heute möchte ich dir eine einfache Methode vorstellen, wie du schnell zu mehr Klarheit und Selbstvertrauen kommst.
Wann immer du dich dabei ertappst, einen negativen Gedanken zu haben, wie z.B.  „ich bin nicht gut genug“: Hole dir den Gedanken ins Bewusstsein, und sage dir, dass du diesen Gedanken HAST, aber nicht dieser Gedanke BIST. Irgendwo hab ich einen schönen Vergleich mit deiner Kleidung gelesen. Du hast sie zwar an, aber du bist nicht deine Kleider. Sie hängen in deinem Schrank, aber du musst sie nicht anziehen, wenn sie nicht mehr passen oder unbequem sind.

Schau dir deine Gedankenkleider an und frage dich, wie du dich mit diesem Gedanken fühlst. Zum Beispiel: Angst, Frustration, Ärger, Wut oder etwas anderes.

Als nächstes finde einen Gedanken, der sich ein klein wenig anfühlt und den du als wahr empfindest. Zum Beispiel: „es gibt einige Dinge im Leben, in denen ich gut bin“ oder „ich weiss zwar noch nicht wie ich ,

Ziel ist, dass du dich nur ein bisschen besser fühlst. Es geht hier nicht um Quantensprünge, sondern um einen kleinen Schritt zu einem besseren Gefühl. So kann  sich zum Beispiel auch Wut besser anfühlt als Frustration. Du bist auf dem richtigen Weg, wenn du Erleichterung und eine gewisse Entspannung spürst.

Ich fasse noch mal zusammen:

Schritt 1: sich den Gedanken anschauen und klar machen, dass du den Gedanken hast, aber nicht BIST
.Schritt 2: sich fragen, wie fühle ich mich bei diesem Gedanken?
Schritt 3: bei welchen Gedanken fühle ich mich ein klein bisschen besser?
Dauer: nicht mehr als 2 Minuten, bis du eine Erleichterung verspürst.

Das Geheimnis sind kleine, aber konstante Schritte. Je öfter du es machst, desto leichter wird dir es fallen. Das bedeutet nicht, dass du nie wieder negative Gedanken haben wirst und das ist völlig in Ordnung so, aber sie verlieren ihre Macht und ihren Schrecken. Du entscheidest, wie du dich fühlen möchtest. 🙂