Mache dir die Welt…, oder wie deine Gedanken deine Erfahrungen formen

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Mache dir die Welt, wie es dir gefällt….
Kennst du den Satz aus Pippi Langstrumpf? Als Kind habe ich die Bücher geliebt. Pippi war mutig, selbstsicher und es war ihr egal, was andere von ihr denken. Sie war alles das, was ich nicht war. Ich war ein ängstliches Kind, das lieber im Hintergrund blieb. Diese Gedanken und Gefühle habe ich lange bis weit ins Erwachsenenleben mit mir mitgeschleppt. Ich war sicher: Ich bin eben so: „nicht sehr selbstsicher“. Kennst du das auch? Wie denkst du von dir? Sagst du z.B. „Ich war schon immer faul“ oder „ich bin eben ein aufbrausender Typ“? Vielleicht ist es ja Zeit diese hinderliche Annahmen zu überdenken?

Wer kontrolliert wen? Der Geist den Körper oder der Körper den Geist?
Alle Emotionen, die du fühlst, fühlst du im Jetzt. Wenn du vor einem wichtigem Treffen Angst hast oder nervös bist, wird dein Körper in gegenwärtigen Augenblick beeinflusst. Das gleiche gilt für vergangene Situationen. Denkst du zum Beispiel an einen Streit mit deinem Kollegen vor ein paar Tagen, so werden nur durch diese Gedanken in deinem Gehirn chemische Stoffe ausgeschüttet, die in deinem Körper zirkulieren. Du fühlst dich ganz schnell wieder so, wie du gedacht hast: Du wirst wütend. Dein Körper schickt eine Botschaft an dein Gehirn zurück: ich bin echt sauer. Dadurch wird dein Gehirn, dass ständig mit deinem Körper kommuniziert, durch diese Veränderung deiner Gefühle beeinflusst und denkt neue frustrierende Gedanken. Diese negativen Gedanken produzieren weitere chemische Signale für den Körper, die wiederum die chemischen Stoffe der Nebennieren aktivieren. Jetzt hast du einen Knoten im Magen und deine Muskeln verkrampfen sich. All das wurde von einem einzigen Gedanken ausgelöst. In dem Moment ist es ziemlich unmöglich neue Gedanken zu haben. Deshalb fällt Veränderung so schwer. Aber es ist trotzdem nicht unmöglich. Vor allem, wenn wir im Vorfeld achtsamer mit unseren Erinnerungen sind.

Alles geschieht im Jetzt
Die meisten Menschen wissen nicht, dass sie durch Gedanken an emotionale Erinnerungen oder Erfahrungen ihr Gehirn dazu veranlassen, exakt die dieselben Muster wie damals zu aktivieren. Sie verstärken die Schaltkreise und es werden dieselben chemischen Botenstoffe ausgeschüttet, als ob das Ereignis soeben nochmal durchlebt würde. Eine positive Erinnerung kann Endorphine erzeugen, und schlimme Erinnerungen kann sogar Toxine hervorbringen, und zwar jetzt in der Gegenwart. Je länger du dich mit der Erinnerung befasst, desto stärker ist ihre Wirkung auf die Gegenwart.

Mit welchen Erfahrungen möchtest du dich befassen?
Das kannst du schnell selber testen: Nehme dir 15 Sekunden Zeit und erinnere dich an ein unangenehmes Erlebnis. Achte dabei genau auf deinen Körper. Dann erinnere dich 15 Sekunden an ein sehr angenehmes Erlebnis und achte wieder auf deinen Körper. Du wirst feststellen, dass du dich zuerst bei dem unangenehmen Erlebnis, eher angespannt oder beengt gefühlt hast, während die angenehme Erinnerung ein Gefühl von Leichtigkeit oder Entspannung vermittelt. In dem einen Moment fühlst du dich eher schlecht und im nächsten Moment besser. Dazu bedurfte es lediglich einer Richtungsänderung deiner Aufmerksamkeit. Eine Möglichkeit, deine Emotionen im Griff zu haben ist also, selbst zu entscheiden, mit welcher Erinnerungen du dich befasst.